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In den späten Fifties zog es den coolsten Schauspieler aller Tage, Robert Mitchum, zu Dreharbeiten nach Trinidad und Tobago. Der Faszination Calypso konnte er nicht widerstehn. Zurück in seiner amerikanischen Heimat nahm er ein hinreißendes Album auf (Calypso – is like so, 1957). Was zunächst nach einer kauzigen Parodie aussah (Mitchum singt mit ‚fake accent‘), ist eine Sternstunde in schwarze Rillen gepresst, der der Zahn der Zeit nichts anhaben kann.
Great Macbeth, Count of Monte Christo, Lord Invader & Wilmoth Houdini (N.Y. 1947)
Calypsoaufnahmen haben einen
oft typischen Wortwitz, den doppelten Boden, das sogenannte double entendre. So hält z.B. der oft gecoverte
Klassiker "Marry An Ugly Woman“ einen wertvollen Ratschlag für die Männerwelt
bereit: vom pragmatischen Standpunkt her
sei es doch besser, eine hässliche Frau zu heiraten, die mache weniger Ärger.
Der
Calypso feierte weltweit Erfolge. Nat King Cole, Ella Fitzgerald und Louis
Armstrong versuchten sich erfolgreich an den exotischen Klängen. Man mag es
kaum glauben, aber die Calypsowelle schwappte Ende der 1950er Jahre auch bis
nach Germany herüber. Die Adaptionen klingen skurril ("Mama kommt aus Kuba" von Alice Babs zum
Beispiel) und auch schon mal nach "Sarotti-Mohr" und anderen Rassismen. Lust
auf mehr? Dann steigt ein in‘s Banana Boat (Day-O), schaltet euer Radio an und
freut euch auf den Manchester United Calypso, Bebop-Calypso-Carnival mit Sonny
Rollins, den wunderbar diabolischen Wilmoth Houdini and many more. Mittwoch, 24. August, 21.00 Uhr (Wiederholung am 25. August, 13.00 Uhr)
Freies Radio Kassel – 105,8 Mhz oder Live-Stream www.freies-radio-kassel.de
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